Wenn ich male, bin ich die beste Version meiner Selbst.
Wenn ich male, ergänze ich nicht, oder gebe vor, eine andere zu sein. Ich bin authentisch, am echtesten.
Wenn ich male, bin ich am zufriedensten.
Wenn ich male, lebe ich meine Wahrheit. Ich fühle mich mit mir, in meiner Haut, wohl.
Ich fühle mich mutig und stark und ganz.
Es kommt schon vor, dass ich müde oder unkonzentriert bin. Oft habe ich Rückschmerzen durch das Malen auf dem Boden oder ich schaffe es nicht, eine Einheit auf der Leinwand zu kreieren und muss immer wieder ausprobieren, bis die Kommunikation mit dem Bild läuft.
Manchmal sitze ich nur herum im Atelier, starre auf ein Bild und versuche, es zu erkennen. Zwischendurch wandere ich durchs Internet und lenke mich ab, wenn ich eigentlich vorhatte, zu malen. Aber auch in solchen Momenten ist da ein Gefühl der Stimmigkeit, des sich verbunden fühlens.
Diese Stimmigkeit ist immer roh und niemals weichgespült. Da ist kein rosaroter Filter. Ich höre auf, Zufriedenheit im Äußeren finden zu wollen. Es fühlt sich großartig an, im Moment verankert zu sein, im bloßen Sein. Das Atelier ist ein ganzheitlicher Ort für mich.
Es ist meine Überzeugung, dass jeder einzelne von uns ein Geschenk mitbringt. Dieses Geschenk mit anderen zu teilen, ist unsere Aufgabe. Uns in den Dienst der anderen zu stellen mit unserem Geschenk, scheint mir das sinnigste überhaupt zu sein. Dort, wo wir unsere Freude finden, dienen wir auch den anderen. Wenn wir unsere Freude leben, dann teilen wir unser Licht.
Mich fasziniert der Gedanke der Freiheit, durch die jeder von uns sein einzigartiges Geschenk leben darf. Wir müssen es uns selbst erlauben.
Lesen Sie nachfolgend mein absolutes Lieblingszitat. Martha Graham bringt es auf den Punkt:
"Es gibt eine Vitalität, eine Lebenskraft, eine Energie, eine Erquickung, die durch Dich in Aktion übersetzt wird, und weil Du einmalig bist, ist dieser Ausdruck einzigartig. Und wenn Du ihn blockierst, wird er nie durch ein anderes Medium existieren und er wird verloren gehen. Die Welt wird ihn nicht haben. Es ist weder Deine Aufgabe zu bestimmen, wie gut er ist, noch wie wertvoll, noch wie er sich mit anderen Ausdrücken vergleicht. Es ist Deine Aufgabe, ihn klar und direkt zu halten, den Kanal offen zu halten. Du musst nicht einmal an Dich selbst oder an Deine Arbeit glauben. Du musst dich offen halten und Dir den Trieben bewusst sein, die Dich motivieren. Halte den Kanal offen."
- Martha Graham
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