Ein neues Bild fängt nie mit einem angestrebten Resultat oder einer Skizze an. Der Prozess des Werdens, der Fluss, die Entstehung ist das Finden eines jeden Werkes. Eine leere Leinwand ist neues Glück, Hoffnung und Herausforderung.
Ich habe eine Grundidee, die ich verfolge und das Komponieren des Bildes lässt mich zum Dirigenten werden, aber viel mehr spiele ich im Feld der unendlichen Möglichkeiten und schwimme in der Farbe bis sich der Strom verlangsamt, die Farbe sich sammelt, das Bild steht und es Zeit ist, ein neues Werk anzufangen.
Die Resultate dieser Arbeit hängen dann in Ausstellungen und inspirieren den Betrachter. Für mich als Künstlerin ist das Produkt jedoch zweitrangig.
Ich suche „draußen“ keine Inspiration, ich denke es mir aus. Meine Bilder spiegeln auch nicht meine Emotionen wieder, weder mein Äußeres noch mein Inneres. Ich bewege mich in Welten umher und erforsche sie. Wenn mich etwas anregt, dann Farbe. Das Suchen und Finden eines interessanten Kontexts zwischen den Farben ist im Grunde Kernpunkt meiner Arbeit. Ich bin ein Kolorist.
„Malen heißt nicht Formen färben, sondern Farben formen“, sagte Matisse als er die reine Farbe zum Mittelpunkt der Gestaltung machte.